Raum 1

Die Anfänge

Heiligers Frühwerk ist geprägt durch die intensive Auseinandersetzung des Bildhauers mit der menschlichen Figur. Zu dieser Werkphase gehört das Max-Planck-Denkmal von 1948-49, das für den Vorhof der Humboldt-Universität geschaffen wurde und aus dem ersten öffentlichen Wettbewerb hervorging, der im zerstörten Berlin nach dem Krieg ausgeschrieben wurde.

Raum 2

Die "Organische Form" der 50er Jahre

zeigt Heiligers Werk zu Beginn der 50er Jahre einen ersten formalen Wandel. Unter dem Einfluss von Henry Moore und Hans Arp begann er die Körper seiner Skulpturen zu glätten, Volumina zu verschleifen und die Formen zunehmend zu abstrahieren.

Raum 3

Die Porträt-Köpfe

Diese Werkgruppe, mit der Heiliger zu einer völligen Neufassung der Gattung des Porträts in der Verschmelzung von Mimesis und Abstraktion gelangte, wird hier in ihrem formalen Reichtum gesondert vorgeführt. Die Auswahl ist bestimmt durch die Bezüge zur politischen und kulturellen Geschichte Berlins (u. a. Ernst Reuter, Karl Hofer, Boris Blacher).

hoch
Raum 4

Gefangener und Siegesgöttin

Ein Höhepunkt in Heiligers künstlerischer Karriere war 1953 die Verleihung des Preises der Bundesregierung für den Entwurf zum internationalen Wettbewerb für ein Denkmal des Unbekannten politischen Gefangenen. Die verschiedenen Versionen und Wandlungen des nie ausgeführten Entwurfs, illustrieren die Arbeitsweise Heiligers. Dem gegenübergestellt, ist hier die 3 Meter hohe Nike von 1956, die als Symbol eines Neuanfangs auf der "Interbau 57" im Hansaviertel präsentiert wurde.

Raum 5-6

Von der Figuration zur Abstraktion

Ab Mitte der 50er Jahre verwandelt sich in Heiligers Werk die bis dahin vorherrschende Darstellung von Bewegungsformen des Leibes in pflanzliche, vegetabile Gebilde, die eine konsequente Entwicklung zur Abstraktion einleiteten. In den 60er Jahren, in Reaktion auf das Informel und parallel zur Arbeit an der Flamme für den Ernst-Reuter-Platz, begann Heiliger, die Oberflächen und Formen der Plastiken zunehmend aufzubrechen und zu dynamisieren.

Raum 7

Die teilpolierten Bronzen

Diesem Höhepunkt seines Schaffens ist ein eigener Raum gewidmet. Heiliger spielte ab den späten 60er Jahren mit dem Kontrast von dunkel patinierten und polierten Flächen, einem Mittel zur Verlebendigung des Materials Bronze, wodurch sich gleichzeitig dessen Überwindung andeutet.

Raum 8

Die Experimentierphase der 70er Jahre

Nach mehrjähriger Arbeit an der großen Hängeskulptur Kosmos 70 für das Westfoyer des Reichstages, galt Heiligers Interesse zunehmend der Erschaffung von Unikaten. Davon zeugt die Phase des Experimentierens mit neuen Materialien wie Plexiglas, Aluminium und Edelstahl in den 70er Jahren.

Raum 9-10

Skulpturen, Reliefs und Assemblagen der "Eisenzeit"

Zu Beginn der 80er Jahre entdeckte Heiliger Eisen als Material, das seinen Anforderungen an einen möglichst unmittelbaren und schnellen Dialog mit dem im Entstehen begriffenen Werk gerecht wurde. Vom souveränen Standpunkt eines Alterswerks ausgehend, gelangt Heiliger hier durch die Lehre Euklids über "die Elemente" der Geometrie - Kugel, Linie, Fläche - zu geometrisch musikalischen Kompositionen.
Vor allem die Kleinskulpturen aus dieser Phase werden hier gezeigt.

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Lichthof

Großskulpturen im Lichthof

Unter der großen Hängeskulptur, dem schwebenden Kosmos 70 im Lichthof, wird anhand einiger Großskulpturen die formale Entwicklung des Künstlers skizziert. Das Skulpturenensemble besteht in chronologischer Folge aus dem noch figurativen Figurenbaum, der 1958 für den Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung in Brüssel geschaffen wurde, der teilpolierten abstrakten Plastik Montana I aus dem Park der Villa Hammerschmidt als Leihgabe des Bundespräsidialamtes sowie der zweiteiligen geometrisch-abstrakten Eisenskulptur Kronos von 1983 aus der Sammlung Horn im Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum Schloss Gottorf.
Im Umgang des Lichthofes werden durchgängig vier verscheidene Filme zum Werk Bernhard Heiligers gezeigt.